Was machten denn unsere Eltern als es noch keine Fine food und Sélection-Produkte bei den Grossverteilern gab und sie Lust hatten, mal wieder was richtig Feines zu essen? Gingen sie auswärts essen? Kaum. Ich erinnere mich, dass wir als Kinder einmal, vielleicht zweimal pro Jahr, wenn's wirklich gut kam ins Restaurant essen gingen. Kochten und bucken sie selber? Das sicher auch aber alles konnten die wenigstens selber machen und dazu noch in der eben erwähnten ausserordentlichen Qualität. Sie gingen zum Spezialisten. Das was ökologisch nicht sehr sinnvoll ist, für das Brot zum Bäcker in Dorf A, den Käse zum Käser in Dorf M und das Fleisch beim Metzger im Dorf F, das Gemüse auf dem Bauernhof X und die Äpfel bei Y weil sie dort bessern sind gibt aber noch lange keinen Freibrief alles beim Grossverteiler einzukaufen. Vielmehr sollte man weiterhin regionale Spezialitsten unterstützen, besonders wenn sie sich mit Leib und Seele ihrer Sache widmen. Es bedarf einer besseren Vorbereitung und Kommunikation mit Nachbarn und/oder Gleichgesinnten aus der Region. Dann kann man seine speziell feinen Sachen mit gutem Gewissen einkaufen und verzehren. Auch ist es vielleicht spannder eine alte Spezialität aus der Region zu entdecken anstelle von Wasabi-Nüsschen aus Thailand (die ich übrigens sehr mag).
Seitdem ich den Verein "Kulinarisches Erbe der Schweiz" entdeckt habe, mache ich wieder öfters mal auf die Suche lokaler Spezialitäten, diskutiere mit meinem Metzger, dem Bäcker und der älteren Dame, die eben ihre Einkäufe macht und lerne so viel Neues und Spannendes. Die unglaubliche Fülle an Informationen die der Verein seit seiner Gründung im Jahr 2004 zusemmengetragen hat ist wirklich erstaunlich und sehr kurzweilig. Der Verein sucht noch Freunde oder Gönner. Wär das nicht was für Sie?
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