Als ich das letztemal bei Tiziana Fabiani in der Toscana war, der Frau, die mit dem Preis Premio de@ Terra zur besten Bäuerin des Jahres 2008 ausgezeichnet wurde, und sie und ihr Mann Andrea Menichetti mich zum Abendessen einluden, habe ich Bekanntschaft gemacht mit einem für mich neuartigen Weindegustationsverfahren: der Methode JLF. Das heisst, je leerer die Flasche, desto besser der Wein. Diese von der Wein- und Olivenölzeitschrift Merum propagierte Methode gefällt mir ausgezeichnet denn der Genussfaktor eines Weines steht im Vordergrund und nicht dessen technische Komplexität.
Die Regeln sind relativ einfach: Man wählt ein Weinthema, das kann der Jahrgang sein, die Anbauregion, die Traubensorte oder sonst einen gemeinsamen Nenner. Die Gäste (idealerweise sind es 8) probieren von jeder Flasche (je nach Trinkpotential etwa eine Flasche pro Person) einen kleinen Schluck und lassen dann ihrer Vorliebe freien Lauf. Spucken und Auskippen der Gläser sind streng verboten. Damit die Degustation zum Erfolg wird, empfiehlt es sich, jedem Gast einen Zettel mit den zu degustierenden Weinen Weinen hinzulegen, damit Notizen gemacht werden können. Meinungsäusserungen, gegenseitiges Beeinflussen und egoistisches Wegtrinken des Lieblingsweines sind ausdrücklich erlaubt. Nach dem Weggang der Gäste (oder wenn zwei, drei Flaschen schon leer sind und die Gäste anfangen, die zweitbesten Weine zu trinken) misst der Gastgeber mit dem Metermass die Weinreste in den Flaschen und dann gilt: JLF - je leerer die Flasche ..., umso besser der Wein. Die genauen Spielregeln finden Sie hier.
Selbstverständlich ist das kein seriöser Test. Aber Weintrinken ist ja meist auch keine seriöse Angelegenheit sondern soll Freude machen.
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