Kürzlich las ich in der Westschweizer Tageszeitung "Le Temps" einen Artikel von Patricia Briel der besagt, dass ein neuer Wind durch die Weinwelt bläst: Man spricht nur noch von Terroirweinen, von Emotionsweinen, von natürlichen Weinen, von kleinen Produzenten die die Reben und die Erde respektieren, von lokalen Rebsorten, von Authentizität usw. Die modernen, sehr konzentrierten Weine die jedem und jeder auf Anhieb gefallen verlieren langsam ihren Reiz, mögen sie noch so grosse Namen tragen. Sassicaia und Ornellaia sind out, dasselbe gilt für Opus One oder Vega Sicilia, den grossen Spanier. Sie sind alle dem Geschmack des grossen Weinkritikers Robert Parker angepasst und dadurch schlussendlich sehr eintönig. Dies sagt Jonathan Nossiter in seinem sehr kritischen Dokumentarfilm Mondovino. Er nahm Partei für all die kleinen Produzenten die mit ihrer Erde und der Seele ihrer Weine verbunden sind.
In diesem Artikel war auch die Rede von Xavier Debloch, dem von GaultMillau gewählten Sommelier 2009. Er sagt, dass die internationalen Weine ihn nicht interessieren: "Sie sind oft sehr teuer. Und ich habe den Eindruck, dass die Marken einem Image verpflichtet sind der die Identität des Weines entstellt."
Für alle jene, die keine Etikettentrinker sind gibts nun auch in den feinen Restaurants wieder wirklich spannende Weine mit einem ausgezeichneten Preis-/Leistungsverhältnis zu entdecken. So zum Beispiel bei Albi von Felten im Landhotel Hirschen in Erlinsbach, einem Terroirist der ersten Stunde. Wirklich gute Terroirweine, oder Emotionsweine, von kleinen Produzenten finden Sie selbstverständlich auch in meiner boutique gourmande.
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